Fünf Klarinetten-Duette anonymer Komponisten des 18. Jahrhunderts

Artikelnummer: 978-3-933172-78-5

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Beschreibung

Für zwei gleiche Klarinetten, mittlerer Schwierigkeitsgrad. Herausgegeben von Bernhard Kösling.

Die Entwicklung der Klarinette und ihrer Einsatzmöglichkeiten verlief im 18. Jahrhundert nicht geradlinig und einheitlich sondern es existierten verschiedene Strömungen nebeneinander. Wie ist das möglich? Einerseits muss man sich klarmachen, dass die maximale Transport- und Informationsgeschwindigkeit vom Pferd bestimmt war, andererseits waren die frühen Klarinettisten auch nur Menschen wie wir heute. Es gab also damals auch dem Fortschritt aufgeschlossene wie auch sehr konservative Musiker. Hinzu kommt, dass die Entwicklung des Instrumentes selber auch nach heutigen Maßstäben unglaublich schnell voranschritt. Um 1700 als 2-klappige (a´, b´) Klarinette entstanden bestellten bereits in den 10er und 20er Jahren namhafte Orchester Europaweit diese neuen Instrumente bei Denner in Nürnberg, allen voran J. Mattheson in Hamburg. In den 1750er Jahren standen praktikable 5-klappige Klarinetten zur Verfügung, in unterschiedlichen Stimmungen, je nach Anforderung. Die „alten“ Instrumente wurden aber nicht immer ausgetauscht, wodurch bis zum Ende des 18. Jhr. noch 2- und 3-klappige Barockinstrumente zum Einsatz kamen. Die 5-klappigen wurden bis weit ins 19. Jhr. gespielt, E.Cavallini selber blies eine 6-klappige Klarinette.

Die hier vorliegenden Duette, 1790 anonym in Paris erschienen, sind ein gutes Beispiel für dieses Durcheinander. Sie erschienen zusammen mit einer Grifftabelle für eine sehr einfache 4-klappige Klarinette (e, fis, a´, b´, Mundstück und Birne sind aus einem Stück) ohne jede Erklärung oder Spielanweisung. 1788 erschien ebenfalls in Paris eine neue „Enzyklopedie methodique“ in der die Klarinette als 2-klappiges (a´, b´) Barockinstrument beschrieben wird. Die Stimmführung entspricht der sehr frühen Klarinettenmusik (G. F. Händel, V. Rathgeber) und hat nichts mit der filigranen Virtuosität zu tun, die seit der Mannheimer Schule eigentlich schon etabliert war. Dennoch bestechen diese Duette durch eine kraftvolle Frische, dass sie über das Zeitzeugnis hinaus unbedingt spielenswert sind.

Bernhard Kösling

Zusätzliche Produktinformationen

Komponist / Autor
Anonym
Bearbeitung von
Bernhard Kösling
Herausgeber
Musikverlag*Hans Jürgen Eckmeier
ISBN
978-3-933172-78-5
ISMN
M-700132-78-1